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Foundation Award 2021

Die Gewinner des Foundation Award 2021


Seit 2010 zeichnet der Preis Schweizer Architekturbüros aus, die nicht älter als vier Jahre sind.
Er versteht Architektur als Dienst an der Gesellschaft und prämiert darum nicht bloss das gebaute Werk, sondern die Haltung eines Büros.
Mehr als Bauen: Das kann ein eigeninitiatives Projekt sein, ein moderierter Aneignungsprozess, ein Engagement für gute Baukultur, eine interdisziplinäre Arbeitsweise. Dennoch geht es nicht um gute Absichten allein, sondern um sichtbare Resultate, die eine starke Haltung auf den Boden der Realität bringen.

Diese drei Büros haben die Jury beeindruckt und wurden ausgezeichnet:


1. Preis: Comte Meuwly, Zürich

„Daily Life Love“ heisst ein Langzeitprojekt des Welschen Architektenduo. Fotografisch sammeln sie räumliche Situationen und eigenwillige Momente der gebauten Welt.
Der Alltag und die namenlose Architektur interessieren sie mehr als Bauikonen.
Diese Offenheit und das Interesse an industriellen Materialien haben die Jury fasziniert.
Die Jury war beeindruckt von ihren grossen Output und die Qualität ihrer Arbeit – 2020 schufen sie eine Lampenserie, einen Anbau, einen Gartenkiosk und ein grandioses Vordach. In einer Zeit, in der viele nach historischen Bezügen und lieblicher Farbigkeit suchen, diese minimalistische Härte und Leichtigkeit fanden die Jury überraschend und frisch.


2. Preis: Solanellas Van Noten Meister, Zürich

Kopf und Hand. Unterrichten, Bauen und Machen.
Um diese Begriffe kreisen das Denken und Handeln der drei Architektinnen, die aus drei verschiedenen Ländern stammen und in Antwerpen an einem Workshop zusammenfanden. Sie alle reflektieren, forschen, publizieren und unterrichten Architektur.
Das Gebaute ist klein aber fein. Besonders angetan hat es der Jury ein Musikatelier in Winterthur, das als winziges Haus mit Steildach in einem Privatgarten steht. Das Kleid aus 1650 Keramikziegeln in 21 Blautönen würde von der Jury als beschrieben.
Im Atelier Kōbō, das sie mit Künstlern, Designerinnen und Gewerbetreibenden teilen, machen sie Materialrecherchen und selbstgebaute Möbel.
Hier kommen zusammen, sagte die Jury.


3. Preis: Oekofacta, Winterthur

Die in Kirgisistan ausgebildete Architektin Saikal Zhunushova stellt Mensch und Umwelt ins Zentrum. Ihre Architektur ist geprägt von natürlichen Baustoffen und vom passiven und solaren Bauen.
Beim Umbau eines Oberländer Flarzhauses mit Speicherofen, Fensterbänken aus Schieferstein und lehmverputzten Holzwänden sieht die Jury eine «bodenständige Haltung». Ausserdem weiss die Architektin, die Schweiz und ihre Heimat mit Handwerksaufträgen, Workshops und Seminaren in beide Richtungen zu verbinden.


In den elf Jahren seines Bestehens hat der Foundation Award zahlreichen Büros geholfen, ihren Platz in der Schweizer Architekturlandschaft einzunehmen. Die Jury beurteilt neben dem eingereichten Projekt auch das Büroprofil der Teilnehmer mit ihrem Anliegen, ihrem Businessplan und ihren Wertvorstellungen.

Die Trägerschaft des Awards bilden der Software-Distributor ComputerWorks, die Architektenplattform swiss-architects.com, der Schweizer Online-Kultursender art-tv.ch, der Hardwarehersteller HP Schweiz, das S AM Schweizerisches Architekturmuseum, die Messe Swissbau und das Architekturmagazin Hochparterre.